17. - 19. Juli 2003: Singapur, Kuala Lumpur und Krabi
Puh, liebe Bahnfreunde, endlich sind wir wieder da, wo wir eigentlich schon vor einer Woche hätten sein können: Krabi, SüdWestküste Thailands.
Wie es uns erging, seitdem wir Indonesien verlassen haben, hier im Schnelldurchlauf:
Do, 16:45: Landung in Singapur, aufgrund von SARS inklusive Temperaturcheck an der Passkontrolle mit Kamera.
Do, 21:50: Einchecken am Bahnhof nach Kuala Lumpur. Wir haben Glück und müssen unser Gepäck nicht so weit schleppen da unser Waggon gleich der erste am Bahnsteig des Kopfbahnhofs ist.
Do, 22:00: Begin Zugfahrt. Dummerweise ist unser “toller” Waggon bedingt durch seine Rolle als hinterster Waggon auch gleichzeitig derjenige, der am meisten schaukelt. Dies wird in einer unruhigen Nacht und in einem noch müderen Tag enden! Albrecht ist jetzt schon müde und legt sich gleich schlafen, da schon beim Einchecken vorm Zug die Grenze passiert wurde.
Do, 22:30: Halt an der echten Grenze zu Malaysia. Albrecht muss sich wieder anziehen und aussteigen. Er sieht echt genervt aus mit seiner roten Mähne, aber herausragend unter den ganzen kleinen Asiaten.
Fr, 6:00: Nach halbdurchwachter Nacht aufgrund der Schwingungen des Waggons kommen wir in Kuala Lumpur an.
Fr, 9:00: Endlich haben die Läden auf und nach dem Frühstück begeben wir uns in die Innenstadt zu dem Einkaufszentrum, welches direkt unter den Petronas Towern liegt. Die wollen wir uns nachher auch noch anschauen (geht sogar kostenlos), sind schließlich das höchste Gebäude der Welt!
Fr, 11:10: Wir haben uns spontan entschieden für 2 Euro pro Nase Terminator 3 im Kino anzuschauen. Billig, aber richtiges Kino, nix abgefilmtes oder geklautes!
Fr, 13:10: Wir kommen aus dem Kino raus. Ein Knüllerfilm: Arnie spricht englisch und in der ersten Stunde keinen Satz mit mehr als 4 Worten! Der Film nimmt sich manchmal nicht selber ernst und die Story ist auch besser als erwartet. Empfehlenswert! Jetzt wollen wir uns die Türme anschauen!
Fr, 13:15: Dummerweise sind die kostenlosen und einzigen Tickets zur Besichtigung begrenzt und für diesen Tag schon vergriffen! Teyna meinte auch im Nachhinein, dass sie sowas im Reiseführer gelesen hätte, aber es dann vergessen hat!
Fr, 13:20: Wir gehen zum Funkturm von KL, der auch hoch ist, aber Eintritt kostet! Der Weg zum Funkturm ist steil und es ist heiß und schwül. Hey, klasse, tolle Idee, König Herodes!
Fr, 19:00: Wir machen uns wieder zum Bahnhof, auf nach Butterworth heißt es diesmal. Von da aus müssen wir dann weiterschauen, wie wir nach Thailand kommen, die Schalterbeamten in KL wussten es jedenfalls nicht so genau (und das bei nur 8 Fernzügen, die aus KL pro Tag abgehen bzw. ankommen!)
Fr, 20:00: Diesmal ist das Abteil nicht das hinterste und wir können in Ruhe schlafen.
Sa, 5:50: Ankunft in Butterworth (Malaysia), Ticketverkäuferin gefragt, wie’s nach HatYai (Thailand) geht: Mit dem selben Zug, mit dem wir auch ankamen, der fährt nämlich durch bis dorthin. Das wusste komischerweise in KL keiner! Wir fühlen uns an die Deutsche Bundesbahn erinnert!
Sa, 6:00: Wir fahren weiter!
Sa, 11:30: Ankunft in HatYai, 2 Stunden später Minibus nach Krabi genommen, weitere 5 Stunden später da!
So, jetzt spring ich unter die Dusche (die beste die ich je in Südostasien sah, muss nen Foto von machen) und dann wird frische Unterwäsche angezogen! Morgen schreib ich dann, warum Fußball nicht wie der Verkehr in Südostasien sein sollte! Grüße, Veeck
20. - 26. Juli 2003: Krabi, Thailand
Wie versprochen, aber einen Tag später, hier ein kleiner humoristischer Vergleich, der mir in Thailand während der Fahrt von HatYai nach Krabi in einem kleinen Minivan eingefallen ist: WIE WÄRE FUSSBALL, WENN ES WIE DER VERKEHR IN SÜDOSTASIEN WÄRE?
- Spieler gäbe es zuhauf. Quasi jeder, der gross genug ist, nen Ball zu bewegen, dürfte mitspielen. Das führt natürlich zu einigem Gedränge auf dem Platz.
- Trainer gäbe es wohl keine. Und selbst wenn, würde man sie nie auf dem Spielfeld sehen. Die Konzepte des Spielertrainers oder des Autoditakten würden eher zutreffen.
- Auf die Frage wie lange das Spiel dauert, würde jeder sagen: 1 Stunde. Aber in Realität wäre es immer mindestens 2 Stunden, da die Zuschauer zuerst auf den Mannschaftsbus, dann auf die Spieler, warten müssen.
- Für altbackene Konzepte, mit denen sich Sepp Herberger schon den Arsch abgewischt hat, wie zum Beispiel die Unterteilung in Eigene und Gegnerische Hälfte gibt es keinen Platz mehr. Der Platz ist für alle da, nur die generelle Spielrichtung ist für die Mannschaft vorgegeben.
- In diesem Rutsch wird auch jegliches Formationsgeplänkel aufgegeben. Populär ist die 3erKette, in der es 3 Spieler EINER Mannschaft es schaffen, die gesamte Breite des Spielfeldes auszufüllen, so dass die entgegenkommende Mannschaft keinen Platz zum durchkommen hat.
- Auf die Auswechselbank passt immer noch einer mehr als vom Hersteller vorgesehen, eventuell auch noch Haushaltsgeräte und lebende Tiere obendrauf.
- Als europäischer Zuschauer sollte man niemals auf das Spielfeld schauen. Was man dort erblickt, führt unweigerlich zu heftigen Adrenalinschüben, Übelkeit, Erblindung oder der Verlust jeglichen Verlangens nochmal ein Spiel zu sehen.
- Schienbeinschoner wären freiwilliges Accessoire, keiner würde sie tragen!
- Gelbe und Rote Karten würden von den betroffenen Spielern eher als Empfehlung angesehen, so das sie eventuell weiterspielen ohne sich drum zu kümmern.
- Den Schiris wäre das scheißegal, da man sie auf dem Spielfeld eh nie zu Gesicht bekommt. Und wenn, dann kontrollieren sie eh nur die Spielerpässe, oder nehmen Geld als Ersatz für einen nicht vorhandenen. Witzig nicht wahr? Und alles der Wahrheit entsprechend. Das einzige was ich nicht metaphorisch unterbringen konnte, war wie unser Fahrer nach einem Tankstop anfuhr, um von einem heftigen Ruck und einem lauten Geräusch zum Anhalten gezwungen zu werden. Jemand hatte wohl vergessen, die Zapfpistole aus dem Tankstutzen zu entfernen, tzt tz tz! Bis die Tage Veeck PS: Nur noch ne Woche und nen Tag und ich bin wieder bei euch! In dem Zusammenhang fallen mir noch zwei Sachen ein:
- Hat einer von euch nen T-Shirt von mir gesehen, dunkelgrün mit BruceLee und nem Comicstyle “WAATAA”-Schriftzug vorne drauf? Suche es schon die ganze Zeit....
- Albrecht und ich denken über ne “AbschiedVomStudentenleben”-Party nach, womöglich in Freiburg. Deshalb die Frage an alle auswärtigen: Habt ihr Ende August Zeit?
27. - 29. Juli 2003: Bangkok, Thailand
Nun bin ich schon 9 Wochen und 6 Tage unterwegs und morgen soll es vorbei sein? Ich fasse es nicht und zugleich freut sich meine Mutti wohl wie ne Schneekönigin, dass sie endlich für mich und Teyna wieder kochen und die Wäsche waschen kann (Ja Mutti, Teyna kommt doch mit nach IO, pack also bitte die Vegetarischen Rezepte aus!)
Für alle, die schon lange nicht mehr auf dem Frankfurter Flughafen waren und mal wieder mit Maschinengewehren für die Sicherheit der Fluggäste sorgende Polizisten sehen wollen, können mich morgen, Dienstag, um 13:05 mit ner British Airways Maschine aus London kommend landen sehen! Taschentücher und Tränen sind willkommen!
Was seit der letzten Rundmail gemacht wurde? Relaxen!
Nicht schon wieder Sonne, Strand und gute Laune, werdet ihr denken, wenn ich euch von Railay, südlich von Krabi und nördlich von KoPhiPhi erzählen will, wo Teyna und ich uns hin zurückgezogen haben, nachdem uns Albrecht wieder Richtung Bremen verlassen hat. Aber da ist mehr:
Erstens sind dort für Kletterfreunde von Mutter Natur hübsch platzierte riesige Felsformationen, die auch Teyna in ihren Bann und somit an ihre Wand zogen!
Zweitens wurde dort ein Teil von dem James Bond Film “Der Mann mit dem goldenen Colt” gedreht!. Also ab in die Videothek und diesen Klassiker nochmal geniessen (inkl. Zwerg als Schurkengehilfe).
Drittens habe ich es dort zweimal hingekriegt, 4 Mahlzeiten pro Tag zu essen: Frühstück, Mittagessen, Spätnachmittagsessen, Spätabendessen. Lecker! Und trotzdem passen meine Hosen noch!
Momentan befinden Teyna und ich uns gerade wieder in der KhaoSan Road in Bangkok. Sie hat sich in den 2 Jahren seit unserem letzten Besuch hier etwas verändert. Ein wenig sauberer erscheint sie mir, die Geschäfte teilweise etwas aufgeräumter und, PFUI, ein McDonalds hat aufgemacht! Zuvor gaben wir uns noch einer thailändischen Massage hin, davor haben wir unser Hotelzimmer in Chinatown aufgeräumt und Rucksäcke gepackt, den gestrigen Abend haben wir ThaiBoxen angeschaut und da davor haben wir unsere Sachen wild im Hotelzimmer verstreut, quasi einfach alles auf den Boden mal gelegt!
Thaiboxen wiederum ist so ’ne Sache: Alles ist erlaubt außer Kopfstössen! Also auch Tritte in die KnickKnackGegend (wobei ich denke, sie haben Suspensorien an), bzw man kann den Kopf des Gegners greifen (wenn er einen denn lässt) und ihn Richtung hochschnellendes Knie bewegen! Faustschläge sind laut Reiseführer die schwächste Art einen Gegner zu treffen, Tritte sind nur was zum aufweichen, und nur Schläge mit Knie oder Ellbogen gewinnen einen Kampf! Das konnte man sehen: 5 Runden, davon so die ersten 2 so als Aufwärm- und Kennenlernphase mit normalen Punches und etwas Gekicke, danach geht es aber in den InFight. Es wird geklammert und nur noch mit den Knieen in die Seite des Gegners getreten!
Dann fängt auch das Publikum an mitzugehen! Wir als Foreigners hatten sowohl eigene Ticketschalter (mit großen Foreigner-Schild), eigene Eintrittspreise (800 Baht für uns, n paar Touris haben auch 1500 für Ringplätze bezahlt, aber von denen sah man viel schlechter), und auch eigene Plätze im Stadion von denen man die Einheimischen beim Wetten und Anfeueren beobachten konnte! Zum Brüllen, wie die dann am Ende von nem Kampf bei jedem Kick mitbrüllen (und dabei gleichzeitig noch gestikulierend Wetten abschließen).
Tja, heut nacht geht es heim. Ich werde vielleicht nochmal eine Nachbetrachtungsemail schreiben, wenn ich alles in meinem Kopf sortiert habe. Und Teyna wird sicherlich dauernd Diaabende arrangieren! Wobei ich noch von keinem von euch gehört habe, ob er Lust auf ’ne Party am Ende des Monats August hat! Schämt euch!
Also, ihr hört wieder von mir und ich hoffentlich von euch!
Grüße an alle (auch von Teyna)!, Veeck